Unsere Rechnung ist aufgegangen! Die Fluchträume-Ausstellungen von UNUMONDO haben großartigen Erfolg gezeigt. Die Crew der SARAH (Search and Rescue for All Humans) konnte am 21. Juli 2024 auf ihrer ersten Rettungsfahrt 19 Menschen vor dem Ertrinkungstod bewahren und die Geflüchteten an einen sicheren Hafen bringen. Diese hatten sich von Libyen aus auf ihre gefahrvolle Reise gemacht. Weitere 32 Menschen konnten in der zweiten Rettungsfahrt ebenfalls in Sicherheit gebracht werden. Darunter auch Frauen und Minderjährige!
Von den ersten Plänen für den Neubau eines schnellen Rettungsboots über die Entscheidung, doch lieber eine gebrauchte Luxusyacht zu kaufen und in ein Rettungsschiff zu verwandeln, vergingen über drei Jahre Spendengenerierung und Umbau. Diese von der SARAH-Crew und UNUMONDO gemeinsam gestemmte Arbeit sowie die großzügigen Mittel der Spender:innen haben sich bereits mehr als „gelohnt“:
Unterstützt durch Luftaufklärung der Organisation „Sea Watch“ gelang es, die Menschen nicht nur vor dem Tod durch Ertrinken, sondern auch vor der sogenannten lybischen Küstenwache zu retten. Diese operierte, wie so oft, illegal außerhalb der libyschen Hoheitsgewässer und hätte die Flüchtenden wieder in die furchtbaren Internierungslager zurück gezwungen, in denen menschenverachtende, sklavereiartige Zustände herrschen. Eine Person in kritischem Zustand wurde zusammen mit einer Begleitperson noch auf See an die italienische Küstenwache übergeben. Die anderen 18 Geretteten wurden in Lampedusa schließlich an Land gebracht. Nach Erledigung aller Nacharbeiten und behördlichen Formalitäten machte sich die SARAH wieder auf den Weg zu ihrem Heimathafen im sizilianischen Licata.
Die nächste Rettungsfahrt (auch Rotation genannt) startete Ende September. Wieder in Richtung Libyen. Dabei zeigte sich wieder einmal die kriminelle Natur dieser „Küstenwache“, aber auch die Verlogenheit der Europäischen Union. Weit innerhalb der Search and Rescue Zone (SAR) von Malta versuchten die libyschen Menschenjäger-Boote die Flüchtenden in libysche Gewässer zurückzutreiben. Hilfe seitens der EU können die Flüchtenden in solchen Situationen nicht erwarten. Im Gegenteil, die „Küstenwache“ bekommt noch die Koordinaten der Fluchtboote zugespielt. Darüber hinaus wird das libysche System von der EU finanziell unterstützt.
Auf dieser zweiten Rotation am 22. September konnten mit der SARAH weitere 32 Menschen gerettet werden. 20 Stunden dauerte es, bis man den zugewiesenen Hafen Pozzallo erreichte. Stunden, in denen zusammen gegessen, getanzt und Geschichten ausgetauscht wurden. Doch bei der Annäherung an den Hafen kippte die Stimmung an Bord. Das „Empfangskomitee“ aus Küstenwache, Frontex und Zoll löste bei den Überlebenden und der Crew Unbehagen aus. Nach kurzen Befragungen nach Herkunftsland und Alter wurden die Menschen in Kleintransporter gesteckt und weggefahren. Zurück blieben die Spuren der Überfahrt und gemischte Gefühle darüber, die Menschen in die Hände einer rassistischen Regierung zu geben. Dennoch war die Besatzung mehr als froh, diese Menschen vor Tod oder Sklaverei gerettet und an einen zunächst sicheren Hafen gebracht zu haben.
Zwischen den Rettungsfahrten liegt bis auf weiteres relativ viel Zeit. Denn um jedes Mal möglichst viele Menschen zu retten, muss die Crew aus der SARAH alles rausholen, was die Maschinen nur hergeben, und das hinterlässt eben immer auch aufwändigen Reparaturbedarf. Es werden daher rund 100.000 Euro benötigt, um sowohl die dritte Rotation (Rettungsfahrt) als auch die sich daran anschließenden Reparaturen und die Liegezeit in der Winterwerft zu finanzieren.
Keine der Rettungsaktionen wäre der SARAH möglich gewesen ohne Unterstützung durch andere Organisationen wie Sea Watch oder Alarm Phone. Rettung aus Seenot kann nicht von einer einzigen Organisation gestemmt werden, sondern nur in enger Zusammenarbeit mit anderen. Das gilt für die Operationen auf See, aber letztlich auch für die „Landcrews“, ohne deren vorbereitendes und begleitendes Engagement die Rettungen kaum nachhaltig möglich wären.
UNUMONDO ist Teil dieser Landcrews. So konnten wir durch unser Netzwerk sowie unsere Ausstellung Fluchträume dem Projekt SARAH die finanzielle Unterstützung vermitteln, die sie zum Start ihrer Rettungsaktivitäten brauchten – insgesamt über 400.000 Euro. Wir wollen die Menschen aufklären und berühren und davon überzeugen, dieses Gemeinschaftsprojekt mit ihren Möglichkeiten zu unterstützen. Dies haben wir getan.
So traurig und skandalös die Gründe sind, warum es überhaupt solche privaten Rettungsinitiativen geben muss, so stolz können die Crew der SARAH und UNUMONDO auf diese großartigen Erfolge sein.
Im Talmud heißt es: „Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt.“ Bitte helft uns in diesem Sinne, damit mir noch viele weitere Leben retten können! Nur mit der finanziellen Unterstützung von euch Spender:innen können wir uns weiter mit aller Kraft für die Menschenwürde und – nicht zuletzt – auch für die Würde Europas einsetzen!
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Das Finanzamt für Körperschaften I hat die Gemeinnützigkeit von UNUMONDO e. V. bestätigt. Spenden sind steuerlich absetzbar.